Reichstag Illumination

Die künstlerische Leitidee

Von Mitte Mai bis Mitte Juni 08 waren Deutschlands Lichtkünstler aufgerufen, sich mit einem Lichtkonzept für dieses Projekt zu bewerben. Unter den eingegangenen Bewerbungen entschied sich eine hochkarätig besetzte Fachjury für das Illuminationskonzept des renommierten Hamburger Lichtkünstlers Michael Batz. Die nachfolgenden vier Plätze belegten Nuon Stadtlicht GmbH, Eraldo Medda Citelum Deutschland GmbH, Atelier Wolfgang Rang / Bartenbach Lichtlabor GmbH sowie Clemens Teichmann. Batz hatte sich bereits u.a. mit den Illuminationen der Hamburger Speicherstadt, des Hamburger Michel, des Kaiviertels Salzburg sowie Lichtmasterplänen für die Innenstadt von Münster und das Kölner Rheinufer einen Namen gemacht.

Die künstlerische Leitidee des Siegerentwurfs von Batz besteht in der Synthese von architektonischer Identität, städtebaulicher Qualität, demokratischer Symbolik sowie zeitgemäßem Design in Verbindung mit Nachhaltigkeit unter Einsatz energiesparender Lichttechnik. Die jetzige Lichtfokussierung auf den Eingangsbereich des Reichstagsgebäudes wird auf eine ganzheitliche Illumination aller vier Fassadenseiten unter Einbeziehung der Freitreppen wie der Dachskulpturen ausgeweitet. Die Grundfarbe der 400 Strahler ist ein warmes weißes Licht, wobei der Künstler besonders einzelne Facetten wie die Freitreppe, Dachskulpturen, Fensterbögen und die Flaggenmasten herausarbeitet. Das Ergebnis ist ein respektvolles, unaufdringliches, würdevolles Bild des Reichstagsgebäudes im stadträumlichen Gesamtkontext.

Aufgrund der Verwendung ausschließlich moderner Leuchtmittel wie MHD und LED von hoher Betriebsdauer und niedrigsten Wattagen werden der gegenwärtige Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß deutlich reduziert. Die durchschnittlichen Energiekosten pro Abend (durchschnittlich vier Betriebsstunden) liegen bei etwa fünf Euro. Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert: „Das ausgewählte Konzept verspricht, das Reichstagsgebäude als dem Sitz des obersten Verfassungsorgans seiner Würde und seiner Bedeutung entsprechend künftig rund um die Uhr zu präsentieren. Der Deutsche Bundestag darf sich über ein solches Geschenk freuen - ich jedenfalls freue mich sehr.“

Der Fachjury unter dem Vorsitz von Senator a.D. Dr. Volker Hassemer (Vorstandsvorsitzender Stiftung Zukunft Berlin) gehörten Prof. Peter Andres (Peter Behrens School of Architecture), Prof. Christoph Gengnagel (Universität der Künste Berlin), Dr. Christian Hanke (Bezirksbürgermeister Berlin Mitte), Prof. Jürg Haspel (Landeskonservator Landesdenkmalamt Berlin), Kaspar Kraemer (Kaspar Kraemer Architekten BDA), Dr. Heike Kramer (Direktorin Gesellschaftliches Engagement und Veranstaltungsmanagement, Sparkassen-Finanzgruppe), Dr. Andreas Mattner (Vorstandsvorsitzender Stiftung „Lebendige Stadt“ und Vertreter Hamburgs bei LUCI), Dr. Sören Roos (Leiter des Präsidialbüros des Bundestagspräsidenten) sowie Dr. Ingrid Wagner (Senatskanzlei Berlin, Vertreterin für Kulturstaatssekretär André Schmitz) an.

Erstmals wird das Reichstagsgebäude in den Abendstunden des 22. Mai 2009 - dem Vorabend der Bundespräsidentenwahl - künstlerisch erstrahlen. Die Idee geht zurück auf die zeitweilige Illumination des Reichstagsgebäudes durch die Stiftung „Lebendige Stadt“ während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, die bereits von Batz realisiert worden war. Viele Bürgerinnen und Bürger hatten daraufhin den Wunsch geäußert, die herausragende Stellung des Gebäudes im Parlaments- und Regierungsviertel der Hauptstadt mit einer ähnlichen, ästhetisch ansprechenden dauerhaften Beleuchtung zu betonen.

Die kompletten Wettbewerbsunterlagen finden Sie hier als PDF (5 MB) herunterladen.

Lebendige Stadt
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